FDP-Kreistagsfraktion hat einen Fragenkatalog eingereicht

Kai Kunz / FDP
Wie steht’s um den Wasserstoff ?

IVZ vom 29.2.2024

Zum Stand der Bemühungen um die Einbeziehung von Wasserstoff in die Energieversorgung des Kreises hat die FDP-Kreistagsfraktion jetzt eine Anfrage an die Kreisverwaltung gestartet. Der energiepolitische Sprecher der FDP im Kreistag, Kai Kunz (Steinfurt) sagt: „Der Kreis Steinfurt ist einer der führenden Kreise in den Bemühungen zur Anpassung des Energiemix im Kreis an moderne Notwendigkeiten. Ursprünglich war auch Wasserstoff einer der planerischen Schwerpunkte dieser Politik.“ Und jetzt?

Nach dem Rückschlag durch die erfolglose Bewerbung der Münsterlandkreise zum Projekt „HyPerformer“ ist es im Kreis Steinfurt gefühlt ziemlich ruhig um das Thema Wasserstoff geworden. Das Netzwerk HYMAT-Energie trifft sich zwar regelmäßig und auch die kürzliche gemeinsame Online-Veranstaltung mit dem H2 Netzwerk Westmünsterland war richtig und wichtig. Und trotzdem sagt der FDP-Fraktionsvorsitzende Hans-Jürgen Streich: „Wir haben den Eindruck, dass etwas Stagnation um sich greift. Erst tut sich wenig im Batterierecycling in Ibbenbüren, jetzt sind die Bemühungen um die Wasserstoffentwicklung auch nicht von voller Konzentration und Intensität geprägt.“

Nachdem zwischenzeitlich das H2-Kernnetz definiert, und auch in einer Infoveranstaltung im Dezember ausführlich vorgestellt wurde, ist es laut FDP an der Zeit konkrete Wasserstoff Bedarfe anzumelden. Eine entsprechende Marktabfrage wurde hierzu von den Fernleitungsnetzbetreibern Gas und den Übertragungsnetzbetreibern Strom (ÜNB) gestartet. Für den integrierten Netzentwicklungsplan 2030 werden erstmals CH4- und H2-Bedarfe gemeinsam abgefragt, um entsprechende Leitungskapazitäten vorhalten zu können.

Die FDP möchte daher mit ihrer Anfrage von der Kreisverwaltung wissen:

  1. Welche Aktivitäten werden aktuell neben der Netzwerkarbeit (HYMAT-Energie) und ggf. Fördermittelakquise verfolgt?
  2. Sind weitere (Info)Veranstaltungen zum Thema H2 im Jahr 2024/2025 geplant? Wenn ja, welche? Und in welchem Format? Als Online-Zoom-Veranstaltung, oder ggf. auch als Präsenzveranstaltung analog dem Windgipfel?
  3. Welche konkreten H2-Projekte (Tankstellen, Elektrolyseure, etc.) im Kreisgebiet sind bekannt, und in welchem Umfang ist das Amt für Klimaschutz bzw. der Verein Energieland 2050 bei der Realisierung involviert? Beratend und auch projektbegleitend
  4. Da Teile des Kernnetzes auch den Kreis Steinfurt queren ist es jetzt an der Zeit mögliche Netzanschlüsse zu beantragen und „Autobahnausfahrten“ zu schaffen. Ist der Verwaltung bekannt, ob entsprechende Anschlusswünsche durch die Verteilnetzbetreiber (VNB) bereits angemeldet wurden?
  5. Ist bekannt, ob und ggf. welche Firmen im Kreisgebiet zwingend H2 benötigen, und ohne H2 Verfügbarkeit den Kreis verlassen würden?
  6. Da die Lieferung per Pipeline zwar langfristig die günstigste Bezugsform sind wird, ist es dennoch sinnvoll mittelfristig und für kleinere Bedarfe alternative Wege bereit zu stellen. Inwieweit wurde bereits eine Belieferung mit Wasserstoff über die vorhandene Infrastruktur (Bahn und Schiff) geprüft und in die Planungen mit aufgenommen?